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Die Zukunft des deutschen Theatersystems

Das deutsche Theatersystem ist aufgrund seiner Vielfalt weltweit gefeiert, höchst geschätzt und beneidet, aber es steht vor dem totalen Kollaps. Aus diesem Grund habe ich mich in meiner Doktorarbeit genau diesem Therma gewidmet und das deutsche Theatersystem aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht unter die Lupe genommen. Hier der Abstract in der deutschen Übersetzung:

 

Das Management von öffentlich finanzierten deutschen Theatern (ÖFDTs) sieht sich mit einer ständig wachsenden Kluft zwischen steigenden Fixkosten und stagnierenden Einnahmen konfrontiert. Dies liegt vor allem an den politischen und strukturellen Rahmenbedingungen, in denen die ÖFDTs angesiedelt sind. Während die dynamische Anpassung der Tarifverträge die Fixkosten ganz ohne interne Einflussnahme ständig erhöht, steht der öffentliche Auftrag, der mit den Theaterverträgen als Grundlage für die hohen Subventionen einhergeht, den Möglichkeiten für höhere Eintrittspreise entgegen. Da das Revenue Management (RM) ein erfolgreicher Weg ist, um die Finanzierungslücke zwischen Fixkosten und Erlösen in anderen Unternehmen zu schließen, wird in dieser Dissertation der Frage nachgegangen, ob es das Potenzial gibt, die Finanzierungslücke in ÖFDTs mit RM zu überbrücken. Diese Dissertation gibt einen umfassenden Überblick über die internen Spezifika der Ökonomie von ÖFDTs, das externe Umfeld und das Forschungsfeld der Preispolitik, des RM und des Dynamic Pricing (DP) sowie die Nicht-Publikumsforschung in ÖFDTs. Auf der Grundlage von neun Experteninterviews wird die Innenansicht der Möglichkeiten der Implementierung von RM in ÖFDTs untersucht und beschrieben, gefolgt von einer Datenanalyse, die eine wichtige Forschungslücke schließt,

indem sie das durchschnittliche Preisniveau der ÖFDTs berechnet sowie einen Index, der die Preisniveaus der einzelnen ÖFDTs im Verhältnis zu allen anderen ÖFDTs beschreibt. Eine deutschlandweite Online-Umfrage unter Zuschauern und Nicht-Zuschauern zu Präferenzen und Verhalten beider Gruppen, ihrer Zahlungsbereitschaft (Willingness-to-pay = WTP) für verschiedene Arten von Musiktheateraufführungen, die Akzeptanz der DV und schließlich der Einfluss des öffentlichen Auftrags auf ihre WTP vervollständigt das Gesamtbild des deutschen öffentlich finanzierten Musiktheatersystems, um die Möglichkeiten und Grenzen der Implementierung von RM in diesem System zu beschreiben. Basierend auf den Forschungsergebnissen kann gefolgert werden, dass RM ein hohes Potenzial hat, die Lücke zwischen steigenden Fixkosten und den Einnahmen zu schließen, allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum, indem DP und ein höheres Preisniveau im Allgemeinen eingeführt werden. RM wird auf lange Sicht nicht erfolgreich sein, da die Fixkosten ständig steigen werden. Um das System zu retten, ist ein Umdenken und eine Umstrukturierung der ÖFDTs und des deutschen Theatersystems unumgänglich sein, sobald RM die steigenden Kosten nicht mehr deckt, was einen negativen Einfluss auf die Attraktivität der PGMTs hat.

Die komplette Dissertation in englischer Sprache können Sie hier einsehen und nachlesen:

„The future of German theater: Can revenue management bridge the gap between fixed costs and income?“

Von 2020 bis 2022 war Alexander Busche  alleiniger Geschäftsführer des Göttinger Symphonieorchesters, wo er  die Struktur und Außendarstellung des Orchesters neu aufzustellen und den Klangkörper bei nahezu durchgehendem Einsatz der MusikerInnen für Aufnahmen und Streamingangebote künstlerisch ambitioniert und wirtschaftlich ausgeglichen durch die Corona-Pandemie zu führen wusste. Der Klangkörper hat aufgrund seiner engagierten Arbeit neben zahlreichen Videokonzerten auf YouTube während der Pandemie auch eine Gesamtaufnahme der Oper "Die helle Nacht" von Richard Flury als Weltersteinspielung sowie die vier Brahms-Symphonien eingespielt und veröffentlicht. Nach erfolgreichem Abschluss seiner Arbeit in Göttingen wurde Alexander Busche zum Beginn der Spielzeit 2022/23 an das Brandenburger Theater berufen, wo er jetzt als geschäftsführender Intendant und Orchesterdirektor der Brandenburger Symphoniker die künstlerisch-ökonomische Gesamtverantwortung innehat. 

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